Plastic Free July: Gemeinsam gegen Einwegplastik

Plastic Free July: Gemeinsam gegen Einwegplastik

Seit 2011 motiviert der Plastic Free July Menschen weltweit, ihren Verbrauch von Einwegplastik drastisch zu reduzieren. Die australische Initiative bietet Tipps und Materialien an, die es leichter machen, im Alltag – ob im Beruf, in der Schule oder unterwegs – Verpackungsmüll zu vermeiden. Allein in Deutschland entstehen jährlich über fünf Millionen Tonnen Plastikmüll, doch nur rund 16 Prozent davon werden recycelt. 2016 lag der Plastikverpackungsverbrauch bei etwa 38 Kilogramm pro Kopf – ein trauriger vierter Platz in Europa. Damit sich das ändert, stellen wir euch inspirierende GoodCompanies vor, die dem Verpackungswahnsinn die Stirn bieten.

Badezimmer ohne Plastik

Die gute alte Seife am Stück ist zurück, doch wie sieht es bei Zahnpflege und Co. aus? Denttabs hat Zahnputztabletten entwickelt, die ohne Mikroplastik auskommen, etwa 80 % weniger Verpackung benötigen und in industriell kompostierbaren Tüten geliefert werden. Auch HYDROPHIL, gegründet 2013, bietet eine breite Auswahl an plastikfreien Hygieneprodukten – von Bambuszahnbürsten bis hin zu kompostierbaren Wattestäbchen. Wusstet ihr, dass herkömmliche Plastikzahnbürsten oft nicht recycelt werden und im Meer bis zu 500 Jahre benötigen, um sich zu zersetzen?

Bedrohung durch Geisternetze im Ozean

Jährlich landen etwa 640.000 Tonnen Fischereiabfälle im Meer. Laut einem Greenpeace-Report von 2019 sind sechs Prozent aller Fischernetze, neun Prozent aller Fallen und 29 Prozent aller Langleinen davon betroffen. Inaska begegnet diesem Problem mit nachhaltiger Bademode aus recyceltem Nylon, während Bracenet Armbänder aus alten Fischernetzen fertigt – ein starkes Statement gegen Meeresverschmutzung!

Nachhaltig snacken unterwegs

Weltweit produziert jeder Mensch durchschnittlich 0,74 Kilogramm Müll pro Tag. Auch wenn wir es uns oft vornehmen – nicht immer klappt es, alles selbst vorzubereiten. Schokoladenalternativen von Lovechock und The Nu Company sind daher ideal: lecker, gesund und in heimkompostierbarer Zellulosefolie verpackt. Und wer gerne Kaugummi kaut, sollte zu Forest Gum greifen – plastikfrei, denn hier stammt die Kaumasse aus dem Saft des Breiapfelbaums (Chicle).

To-Go, aber bitte umweltfreundlich

Seit dem 3. Juli ist die Herstellung von bestimmten Einwegplastikartikeln in der EU verboten. Eine echte Alternative bieten GoodCompanies wie Vytal, die innovative Mehrwegverpackungslösungen für Gastronomie, Supermärkte und Unternehmen entwickelt haben. Wer für ein spontanes Picknick noch nachhaltiges Geschirr benötigt, wird bei Leef Blattwerk fündig – Geschirr aus den Blättern der Areca- oder Goldfruchtpalme.

Sauber machen mit gutem Gewissen

Weniger Plastik beim Putzen? everdrop macht’s möglich: Reinigungsmittel gibt es hier in Tabletten- oder Pulverform zum Selbstanrühren – ganz ohne Einwegplastik. Auch im Wäschebereich wird umgedacht: Langbrett hat mit dem GUPPYFRIEND Washing Bag eine clevere Lösung entwickelt, um Mikroplastik beim Waschen aufzufangen, bevor es ins Wasser gelangt.

Dinge reparieren statt wegwerfen

Je länger wir Dinge nutzen, desto besser für die Umwelt. kaputt.de setzt sich dafür ein, Elektrogeräte schnell und unkompliziert zu reparieren – eine Antwort auf die sinkende Lebensdauer vieler Produkte. Noch einen Schritt weiter geht Circuly, das Unternehmen beim Aufbau nachhaltiger Mietmodelle unterstützt: gemeinsam nutzen statt besitzen.

Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte plastikfrei einkaufen

Viele greifen bereits zu eigenen Beuteln oder bevorzugen Märkte. Wer aber wenig Zeit hat, kann dank Unverpackt Umgedacht auch im Biomarkt Trockenwaren in Pfandgläsern kaufen. Und mit der App Replace Plastic vom Verein Küste gegen Plastik lassen sich Plastikverpackungen scannen und automatisch Änderungswünsche an Hersteller*innen verschicken – je mehr Menschen das tun, desto schneller bewegt sich etwas!


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